Die Fräse


Ich habe mir als Projekt über den Winter 2015 eine CNC Fräse gebaut. Auf dieses Projekt kam ich,  da ich auf der Suche nach einer neuen Herrausforderung war und mal wieder etwas in der Werkstatt brauchte. Eine CNC Fräse hätte ich gerne schon länger gehabt, daher bestellte ich kurz entschlossen einen Teilesatz für Front und Seitenteile der Fräse. Sie heißt übrigens "Kim Pro" - nach dem Sohn des Konstrukteurs. Aufmerksam geworden bin ich auf diese Do-It-Yourself-Fräse über das Forum RC-Network. Hier die Homepage des Konstrukeurs mit ausführlicher Bauanleitung:

http://www.behnke-engineering.de/bauanleitungen/kim-pro/ Im Forum RCN gibt es unter dem Thread "Bau der CNC DIY-Fräse KIM" weitere Hilfestellung und zahlreiche Infos. Ich würde das Ding jederzeit wieder bauen. Sie funktioniert super, ist präzise und macht viel Spaß.

Mittlerweile hab ich auch schon einiges an Erfahrungen gesammelt und erziele gute Ergebnisse. Ich fräse bis jetzt verschiedene Holzarten- auch Harthölzer-  bis 1 cm Stärke. Der Verfahrweg meiner KimPro ist 995x40 mm. Als Fräsmotor nutze ich eine 1,5 Kw luftgekühlte "China-HF-Spindel" die bis 30 T Umdrehungen macht. Da ich mit max. 22000 Umdrehungen arbeite (Holz) ist sie auch angenehm leise. Die Absaugung mit Fräsansatzstück ist selbstgebaut und leistet gute Dienste. Für den Modellbau nutze ich am häufigsten 1 mm Spiralverzahne VHM Fräsköpfe.

Hier noch einmal der Adapter von Absaugung zur HF-Spindel. Er bestehr aus 8mm Buchenholz.

Die Halterung der Spindel habe ich bei der Firma Letmathe erstanden.

Auf dem Foto sieht man den Gleichrichter der HF-Spindel. Da die elektrische Abschirmung nicht zu seinen Stärken zählt, geht alles über eine Stomleiste mit Filter. Es funktioniert.

 


Die Schrittmotoren habe ich in einem Set bei www.Letmathe.de gekauft. Die Bezeichnung ist "Powerset 4".  Sie passen genau und haben mit 280 Ncm genug Power für das Portal. Das zugehörige Netzteil liefert mit 36V genug Power.

Angetrieben werden die Schrittmotoren von je einer Endstufe die wiederum vom Arduino via USB vom Laptop angesteuert werden.

Die Abstandshalter für die Motoren bestehen aus M4 Gewindestangen, die in, auf 55mm abgedrehten Aluröhrchen stecken. Das ist eine gute, stabile Befestigung, die meiner Meinung nach auch noch ganz vernünftig aussieht.

Hier ein paar Bilder, schon kurz vor Fertigstellung. Den Aufbau hatte ich versäumt zu fotografieren. Es gibt aber vom Konstrukteur eine ausführlich bebilderte Anleitung.

Zu Beginn des Aufbaus sind zunächst allerhand Gewinde in Alu zu schneiden, Material zu bestellen und Teile zu sortieren.

Die Steuerung


Die Steuerung ist in einem alten PC Gehäuse untergebracht. Ich habe mir individuelle Blenden für die Vorder und Rückseite gefräst.

 


li:Die Stecker m/w für die Schrittmotorkabel habe ich günstig bei Ebay bekommen.

re: vorne und hinten im Gehäuse sind 12 V PC Lüfter eingebaut. So habe ich einen kontinuierlichen Luftstrom. Probleme mit Überhitzung hatte ich noch nie.

So sieht das Innere des Gehäuses aus.

Unten das Arduino, darüber die Endstufen, dann das Netzteil. Die Lüfter haben ein eigenes Netzteil, welches unter der Metallabdeckung liegt.

Das Schraubklemmen Shield habe ich über Amazon gekauft. Es ist sehr praktisch, da kinderleicht Kabel angeschlossen oder getauscht werden können.

Beim Kauf sollte man auf die richtige Version achten, da es unterschiedliche Arduinos gibt. Ich nutze das UNO R3.

Wie man sieht habe ich meine Endschalter noch nicht angeschlossen.

So zeigt die Software "Estlcam" - die ich zum Fräsen nutze - die Anschlußbelegung an. Die Sofware ist einfach zu verstehen und absolut praktisch.

www.estlcam.com

Der Entwickler gibt noch zahlreiche Tipps und Infos zum Anschluß und zur Nutzung der Software u.a. auch des Arduinos auf seiner Page. Sehr empfehlenswert.

Hier sieht man die Kaltgerätebuchse die das Netzteil mit Stom versorgt. Ich habe eine 10 A Buchse mit Netzfilter eingebaut.

Die Steuerung läuft problemlos.

Weitere Bilder

Da die Fräse doch recht viele Staubsaugerbeutel verbraucht, habe ich mich entschlossen einen Zyclonabscheider zu bauen.

Die Teile habe ich über Amazon bezogen.

Das 30 l Metalfass mit Deckel und der eigentliche Abscheider haben mit den Staubsaugeradaptern knapp 90€ gekostet und werden sich bald rentieren.

Mittlerweile habe ich das Fass schon dreimal geleert. Insbesondere beim 2.5D Fräsen entsteht viel "´Müll".

Hier die Reste der Styrodurplatten von den Teilen des Rohlings des Swisstrainer. Der Abscheider arbeitet wirklich sehr effizient. Im Filter des Saugers landet eigentlich nichts .


Kommentare: 13
  • #13

    Nils (Mittwoch, 10 Juli 2019 22:11)

    Hallo Wolfgang,
    Ich habe alle Teil, also Zyklon und Fass bei Amazon gekauft. Hersteller des Abscheiders ist egal, die sind eh alle baugleich. Das Fass ist mit Deckel luftdicht und ausreichend stabil ohne Verstärkung. Günstigere Kunststofffässer würde ich nicht nutzen wollen. Musst mal schauen was es da am Markt noch so gibt. Wie schon geschrieben habe ich für alles etwa 90€ gezahlt. Gruß Nils

  • #12

    Wolfgang (Sonntag, 07 Juli 2019 16:35)

    Nach längerer Zeit bin ich mal wieder hier gelandet und wollte fragen welche Teile du genau für den Zyclonabscheider verwendet hast?

    LG

    Wolfgang

  • #11

    Nils (Samstag, 19 Januar 2019 20:14)

    Hallo Wolfgang,
    ich habe damit noch kein Alu gefräst. Ich denke weiche Legierungen sollten bei entsprechender Zustellung und Verfahrgeschwindigkeit schon gehen. Ich habe sie mir primär für Holz gebaut. Genau dafür ist sie klasse. Wenn du überwiegend in Alu fräsen möchtest, solltest du ev eine andere Fräse ins Augen fassen.
    Ich würde meine das nächste mal um 10cm breiter machen, damit hätte ich dann 50 cm Verfahrweg auf der Achse die ich jetzt manchmal vermisse ;)
    Das sie bei gleichem Setup (z.B. nur eine KUS auf der X-Achse) bei deiner geplanten Größe noch so genau arbeitet und nicht an Stabilität verliert, waage ich zu bezweifeln. Schau dir mal den Thread im RCN an. Dort wurde ähnliches schon diskutiert.
    Gruß Nils

  • #10

    Wolfgang (Samstag, 19 Januar 2019 00:16)

    Sehr schönes Projekt!
    Hast du schon mal Alu damit gefräst?
    Ich überlege gerade ob ich mir eine eigene große Fräse mit den Außenmaßen 1200 x 1200 bauen soll. Eine kleine habe ich aber da reicht mir die Arbeitsfläche nicht aus! Ziel ist die Bearbeitung von Holz, Kunststoff und Alu
    LG
    Wolfgang

  • #9

    Nils (Mittwoch, 08 November 2017 19:27)

    Hallo Markus, grob gesagt etwa 1300€ einsatzbereit. Bestellt man die Teile in China geht es eventuell auch noch etwas günstiger.
    Gruß Nils

  • #8

    Markus (Mittwoch, 08 November 2017 13:26)

    Was kostet die kim pro in etwa?

  • #7

    Ingo (Freitag, 13 Oktober 2017 08:22)

    OK, schade. Aber trotzdem Danke für die schnelle Antwort.
    Und weiter viel Spaß mit deiner Fräse!

  • #6

    Nils (Donnerstag, 12 Oktober 2017 20:31)

    Hallo Ingo,
    Ich kann dir ehrlich gesagt nicht sagen was das für ein FU ist. Ich steuer ihn direkt an der Konsole nicht über das Arduino. Ist für mich so absolut ausreichend.

  • #5

    Ingo (Donnerstag, 12 Oktober 2017 09:57)

    Hi Nils, tolle Fräse und schöner Baubericht.
    Wenn ich das richtig sehe hast du auch einen Isacon Askpower Frequenzumrichter. Steuerst du den von Estlcam aus an? Wenn ja, wie hast du vom Arduino zum FUverdrahtet? Kannst du da noch ein paar Bilder dazu einstellen?
    Grüße, Ingo

  • #4

    Nils (Dienstag, 14 März 2017 01:04)

    Danke Manni. Ist gar nicht so schwer so eine Fräse selber zu bauen... ;

  • #3

    Manni Tretter (Sonntag, 12 März 2017 10:49)

    Toller Bericht über die Fräse, will mir auch schon lange eine zulegen, habs bis jetzt aber nicht geschafft.
    Grüße Manni

  • #2

    Nils (Sonntag, 04 Dezember 2016 21:32)

    Danke Martin, freut mich wenn ´ s gefällt.

  • #1

    Martin Bock (Donnerstag, 01 Dezember 2016 16:51)

    Hallo Nils, super gemacht deine Fräse. Ich bin ja begeistert was du alles gemacht hast.